Lage
Die Ortschaft Klein Schneen liegt im südlichen Teil des Landkreises Göttingen, in der Gemeinde Friedland. Die Leine fließt unmittelbar östlich, parallel zur Leine verläuft die Bahnlinie Göttingen-Kassel, westlich die A38 Friedland-Halle.
Die Gemarkung beträgt 595 ha, davon sind ca. 70 ha bewaldet. Aufgrund der guten Bodenqualität wird der überwiegende Teil der Flächen landwirtschaftlich genutzt. Die Ausläufer des 283 Meter hohen Drammberges im Nordwesten und die des 276 Meter hohen Eichen- bzw. Lohberges im Südwesten bilden die natürlichen Grenzen der Siedlungsfläche Klein Schneens.
Ortsbild
Das Ortsbild wird geprägt durch ein kleinteiliges und verwinkeltes Straßen- und Wegenetz sowie durch das stattliche Rittergut mit seinen Gutsmauern und den großen Stallgebäuden, die teilweise interessante runde Dächer aufweisen. Die nahegelegene Kirche liegt idyllisch inmitten kleiner von Fachwerkgebäuden gesäumter Gassen.
Urkundliche Erwähnung
Die erste heute bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes Schneen erfolgte ca. 1036 (sicher ist: nicht vor 1015 und nicht nach 1036) als „Sneun“ in der „Vita Meinwerci“, der Lebensbeschreibung Bischof Meinwerks von Paderborn (geboren um 976, gest. 5.6.1036). Aus der gleichen Zeit gibt es die Erwähnung eines Ortes namens „Snen“ (1022) im Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe, diese Urkunde ist aber eine Fälschung — bzw. Abschrift — aus der Mitte des 12 Jhd..Urkundliche Erwähnungen hin oder her, Klein Schneen gehört (wie Groß Schneen auch) zu den ältesten Siedlungen des gesamten Göttinger Raumes, wie neolithische Siedlungsfunde am Südrand des Dorfes belegen. (Neolithikum: Der Beginn der Jungsteinzeit (ca. 6000 — 2200 v. Chr.) ist durch den Übergang der unsteten Jäger und Sammler zum Ackerbauer und Viehzüchter gekennzeichnet. Der Pflanzenanbau führte zur Aufgabe des Nomadendaseins und zur Sesshaftwerdung.)
Ortsname „Sneun“
Vermutlich leitet sich der Name Schneen von einem Teilabschnittsnamen der Leine ab, so wie man es auch für Niedern- und Obernjesa, bzw. auch für Kirch‑, Hohen- und Niedergandern vermutet, da ein Fluss ursprünglich keineswegs nur einen Namen getragen hat. Diese alten Teilabschnittsnamen der Leine leben in den an den Gewässern entstandenen Siedlungen weiter: Jesa, Schneen und Gandern. Klein Schneen hat ca. 629 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand: Dezember 2019).
Beschreibung des Wappens
Im blauen Schild der aufrecht gerichtete goldene Lüneburger Löwe mit den Braunschweiger Farben: links goldene und rechts rote Flanke. Hintergrund: In Klein Schneen lag — und liegt — der adlige Sitz d. von Schnehen als lüneburgisches Lehen.
Quellenangaben:
- „Die Gemeinde Friedland stellt sich vor “, Ausgabe März 2003
- Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB), Herausgegeben von Jürgen Udolph, Teil IV: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen von Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph, erschienen im Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003